Veröffentlicht am: 16.11.18
Einmal die Seele frei reden
Die Gründungsversammlung findet am kommenden Montag, 19. November, statt. Interessierte sind eingeladen, um 17.30 Uhr in das Besucher-Café des Hospitals zu kommen. Angesprochen sind alle an einer Krebsart Erkrankten und auch deren Angehörige. Die Gruppe soll selbstständig agieren. Für einen möglichen Leiter oder eine Leiterin habe man jemanden in Aussicht, sagt Jan Henrik Herrfurth. Er und Dr. Thomas Fox, Chirurg und Leitender Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie werden die Gründungsversammlung begleiten und berichten, warum ein solches Angebot in der Wesermarsch wichtig ist. Ist jemand an einem Tumor erkrankt, greifen heute viele Behandlungsmethoden, von der Operation bis zur Ernährung, in einander. „Genauso wichtig ist eine Selbsthilfegruppe“, sagt Jan Henrik Herrfurth. Da ist die Wesermarsch bislang ein weißer Fleck. Die nächsten Gruppen gibt es erst in Ganderkesee oder Oldenburg. Daher hatte sich das Hospital schon länger mit dem Gedanken getragen, eine solche Selbsthilfegruppe auch in der Wesermarsch zu initiieren. Das soll nun geschehen. Die Mitglieder legen selber fest, wo und wann und wie oft sie sich künftig treffen. Das Hospital unterstützt sie dabei. Zum Beispiel dadurch, dass es Räume für die Treffen zur Verfügung stellt. Und die Fachärzte und auch die Psychoonkologin der Caritas, mit der das Hospital kooperiert, bieten auch an, Vorträge zu halten. „Das muss aber von der Gruppe selber gewünscht werden“, sagt Jan Henrik Herrfurth. „Die Gruppe organisiert sich selbst.“ In der Wesermarsch, so sagt der Ärztliche Direktor, gebe es viele Tumorpatienten. In der Braker Klinik werden sie ambulant und stationär behandelt. Vier Onkologen kümmern sich um sie. Im Jahr 2017 wurden im Braker Hospital 4500 ambulante Krebsfälle und 1200 stationäre Krebsfälle behandelt, teilt Maxi Krahl, zuständig für Unternehmenskommunikation und Marketing an der Klinik, mit. Eine offene Selbsthilfegruppe, so sagt sie, biete sich an, den „Ballast“, mit dem die Betroffenen belastet sind, einmal loszuwerden: „Manchmal hilft es, mit jemandem zu reden, der das Gleiche erleidet oder erlitten hat.“ Auch Jan Henrik Herrfurth betont, dass eine solche Gruppe sich gut eigne, frei zu reden: „Das ist eine große Stütze.“ Er ist sich sicher, dass die Gruppe, ist sie angelaufen, großen Zuspruch erfahren werde. Diese Erfahrung hat das Hospital auch mit der Selbsthilfegruppe Adipositas (krankhafte Fettleibigkeit) gemacht.