Veröffentlicht am: 08.08.07
Unwetter pustet alle 54 Zelte weg
Midlum (sb). Das 35. Jugendzeltlager des TSV Midlum auf der Insel Neuwerk stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Zuerst gab die Achse des Küchenwagens auf dem Weg nach Sahlenburg ihren Geist auf, dann mussten die Midlumer auf der Insel Sturm und Regen trotzen. Der Schaden am Küchenwagen konnte durch schnelle Hilfe der Firma Agravis in kürzester Zeit in Midlum behoben werden. „Die Achse stellte Oswald Matschulat kostenlos zur Verfügung“, berichtete Lagerleiter Manfred Hinners dankbar. Termingerecht konnte das von einem Vorkommando aufgebaute Zeltlager (mit 54 Zelten) von den insgesamt 85 Kindern bezogen werden. Die Teilnehmer und das Betreuerteam erreichten die Insel zu Fuß durchs Watt. Die Sonne schien und alles war gut. Am anderen Tag war Sandburgenbau angesagt, die Gruppe blieb die ganze Zeit am Strand. „Am Abend begann das Drama“, erzählte Hinners. „Ein Unwetter brach plötzlich über Neuwerk herein. Innerhalb von zehn Minuten waren alle Zelte platt. Das Zeltlager glich einem Trümmerfeld.“ Jetzt habe sich wieder einmal gezeigt, was ein seit Jahren eingespieltes und bewährtes Betreuerteam wert ist. In dieser kritischen Situation war voller Einsatz gefragt. Zunächst wurden die Kinder in Sicherheit gebracht, sie wurden umquartiert in die schon vor Jahren vorsorglich angemietete Strohscheune. Danach wurden Schlafsäcke und Bekleidung aus den zerstörten Zelten geborgen. Gegen Mitternacht konnten Lagerleiter und Betreuerteam aufatmen – jedes Kind hatte einen trockenen Schlafplatz und trockene Kleidung. Jetzt konnten sich die bis auf die Haut durchnässten und erschöpften Betreuer um ihre eigenen Belange kümmern, denn ihre Zelte waren ebenso platt. „Also hieß es zusammenrücken und erst einmal die Nacht überstehen,“ so Hinners. Als der TSV-Vorsitzende Hermann Rosenboom nach dem Desaster das Lager besuchte, um sich über die Lage zu informieren, war bereits aufgeräumt – und sogar die Sonne zeigte sich wieder. So wurde die Midlumer Gruppe wenigstens etwas entschädigt und konnte noch zwei schöne Tage auf dem Eiland verbringen, bevor die Heimreise per Schiff nach Cuxhaven angetreten wurde. Lagerleiter Manfred Hinners lobte in seiner Abschlussansprache die hervorragende Disziplin der Kinder und die enorme Leistungsbereitschaft der Betreuer. „Sie haben in kritischen Situationen immer Ruhe bewahrt und sind körperlich bis an ihre Grenzen gegangen.“