Veröffentlicht am: 26.06.02
12000 Mahlzeiten
für 2500 Kinder
Das erste Zeltlager fand 1973 statt. Warum Neuwerk? Jürgen Kirchwehms Rückblick gibt Antwort. Im Winter 1972/73 wurde am Stammtisch die Idee Jugendzeltlager Neuwerk geboren. Inselkaufmann Otto Frers, gebürtiger Midlumer, lud Fußball-Jugendtrainer Manfred Hinners ein, für ein Wochenende mit seiner Mannschaft zu kommen. Diese Idee fand man so gut, dass beschlossen wurde, im Sommer den Weg zu Fuß durchs Watt zu wagen – die Geburtsstunde des Jugendzeltlagers vor 30 Jahren. Die Teilnehmerzahl wuchs von Jahr zu Jahr, rund 2500 Kinder besuchten die Insel, die Zahl der Zelte variiert zwischen 6o und 7o. Es gab nicht immer sonnige Tage. Auch mit Sturm, Regen und Kälte hatte man zu kämpfen. Das Betreuerteam um Hinners hatte manche gefährliche Situation zu meistern – es musste sofort gehandelt werden, es ging um die Gesundheit der Kinder. Das gesamte Team war im Einsatz, Hab und Gut zu bergen und die Kinder in Sicherheit zu bringen. Pferdestall als Notunterkunft 1980 und 1985 waren Schicksalsjahre: Zelte gingen zu Bruch oder wurden weggefegt, alles stand unter Wasser. Inselobmann Werner Griebel stellte seinen Pferdestall als Notunterkunft bereit. Die ersten Zeltlager mussten mit sehr knappen Finanzmitteln auskommen, Sponsoren kannte man nicht. Während zuerst wenige Kinder teilnahmen, sind es heute rund 100, manchmal auch mehr. Mit der Zahl der Kinder stieg die Zahl der Betreuerinnen und Betreuer: 20 bis 25 Erwachsene fahren mit. Viele sind von Anfang an dabei. Während Mahlzeiten zuerst über offenem Feuer zubereitet wurden, steht heute ein eigener Küchenwagen zur Verfügung. Der Speiseplan von 1977: Montag, 27. Juni: morgens Brote; mittags Kartoffelsalat, Würstchen, Eier; abends Spießbraten vom Grill. In 3o Jahren wurden gut 12000 Essen zubereitet. Noch bis zum 28. Juni ist das Zeltlager in vollem Gange. Ein Vorauskommando hat 6o Zelte auf die Insel geschafft. 82 Mädchen und Jungen von acht bis 13 Jahren folgten zwei Tage später – wegen ungünstiger Tide per Schiff. Dank den Sponsoren Dank großzügiger Spenden der Volksbank Bremerhaven-Wesermünde, Krankentransporte Ampf und Augenoptik Weinrich konnten die Beiträge trotz zusätzlicher Schiffspassage stabil bleiben. „Das Neuwerk-Team dankt den Sponsoren“, so Jürgen Kirchwehm. Sb